Wie wichtig ist Geruch bei der Partnerwahl?
Hinter der Redensart “sich gut riechen können” versteckt sich laut verschiedensten Artikeln deutlich mehr als ein Synonym für “ich mag dich”. So soll der Geruch eine entscheidende Rolle bei der Sympathie zwischen Menschen spielen, insbesondere auch bei der Partnerwahl. Die Basis für eine Erklärung liefert die Evolution. Doch was versteckt sich wirklich hinter diesem Mythos? Wie wichtig der Geruchssinn wirklich auf der Suche nach der großen Liebe ist, klärt dieser Artikel.
Die Theorie dahinter: Einander gut riechen können
Dass der Geruch eines anderen Menschen anziehend und attraktiv wirken kann, scheint auf den ersten Blick einleuchtend. Angenehme Gerüche, egal, ob Blumen, leckeres Essen oder frisch gemähter Rasen, riecht die Nase immerhin ganz besonders gerne. Doch gerade im Falle der Partnerwahl steckt etwas mehr dahinter als reine sinnliche Ästhetik. So nimmt man an, dass der Geruch evolutionär eine relevante Aufgabe bei der Wahl passender Paarungspartner annimmt.
Um Erbkrankheiten und Inzucht zu vermeiden, werden sowohl in der Tierwelt als auch bei den Menschen Fortpflanzungspartner präferiert, die zumindest in der Theorie besonders unähnlich mit Blick auf ihre Genetik sind. Diese Prämisse gilt im Besonderen für den MHC-Komplex. Dieser ist für das Immunsystem verantwortlich. Ein Nachkomme ist umso besser gegen Infektionen gewappnet, je unterschiedlicher seine MHC-Gene sind. Bei Tieren wird vermutet, dass sie die MHC-Gene ihrer potenziellen Paarungspartner instinktiv über den Geruchssinn wahrnehmen. So stellt die Natur sicher, dass besonders starke und überlebensfähige Nachkommen gezeugt werden. In der Theorie könnte es so auch naheliegend sein, dass Ähnliches für Menschen gilt.
Komplexe Faktoren bei der Partnersuche
Ob der Geruchssinn bei der menschlichen Partnersuche eine ähnlich bedeutsame Rolle spielt wie in der Tierwelt, wurde wissenschaftlich bereits das ein oder andere Mal geprüft. Die Ergebnisse sind allerdings nicht unbedingt eindeutig und lassen keinen klaren Schluss darüber zu, ob und wie wichtig die instinktive Geruchswahrnehmung bei der Partnerwahl tatsächlich ist. Das größte Problem dabei sind die Komplexität und die große Zahl an Faktoren, die bei der Entstehung einer Beziehung eine Rolle spielen.
So ist der Mensch zwar durchaus in seinen Wurzeln durch evolutionspsychologische Triebe gesteuert, zugleich aber auch ein Kulturwesen, das in gesellschaftliche Normen und Werte eingebettet ist. Eine lange Tradition der Partner-Forschung genießt beispielsweise das Homogamie-Prinzip. Hierbei geht es, verkürzt gesagt, um die Gleichheit und Ähnlichkeit zwischen Ehepartnern, beispielsweise mit Blick auf Alter, Bildung, Religion oder Weltanschauung. Statt der evolutionären Ungleichheit wird hier also eine möglichst große Ähnlichkeit gesucht. Daneben sind noch eine Reihe anderer Faktoren von Relevanz. Dazu zählen geschlechtsspezifische Rollenbilder. Etwa ist zu beobachten, dass von Männern häufiger ein gefestigtes Einkommen und beruflicher Erfolg erwartet wird, während Frauen vermehrt mit ihrem Äußeren überzeugen müssen. Der Geruch macht, wenn überhaupt, also nur einen kleinen Teil des großen Ganzen aus.
Gut riechend zur großen Liebe?
Der eigene Körpergeruch muss zusammenfassend kein komplettes Ausschlusskriterium für den Erfolg einer Beziehung sein. Auch wenn nicht ganz klar ist, inwieweit dieser Faktor wirklich eine Rolle bei der Partnerwahl ist, kann es durchaus ein Pluspunkt sein, gut zu riechen. Mit einem ansprechenden Parfum für Herren oder Damen kann dabei auch etwas nachgeholfen werden. Gut zu riechen ist immerhin Teil eines gepflegten Erscheinungsbildes. Ungeachtet der evolutionären Komponente, vermittelt ein angenehmer Geruch ein gutes Gefühl und signalisiert, dass sich die Person um sich selbst kümmert. Das Tragen von Parfum kann verführerisch wirken und zugleich auf subtile Art Aufmerksamkeit erregen. Auf diese Weise trägt es zu einem selbstsicheren, charismatischen Auftreten bei, was eine solide Basis auf der Suche nach der großen Liebe festigt.
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